Am Anfang


Willkommen an einem weiteren Brunnen in einer überhydrierten Wüste des Geistes!
Gewiss mag es sinnlos erscheinen, hier einen mehr oder weniger sinnvollen Beitrag
leisten zu wollen angesichts dieses Wustes an Informationen, Tipps und pseudophilosophischen sowie -literarischen Kommentaren zum Leben.
Aber was soll`s? Man kann es lesen oder kann es lassen, im Nachhinein ärgert man sich vielleicht über die vergeudete Zeit, oder man rettet sein Leben, vielleicht verwirre ich mehr, vielleicht bin ich die Nadel im Heuhaufen der letzten Strohhalme, wer kann das schon wissen...nichtsdestotrotz viel Spass und Inspiration beim Lesen.

Mittwoch, 25. August 2010

Philosophie der Angst

Angst. Wir alle haben Angst. Eine unserer natürlichsten und ursprünglichsten Empfindungen die in früherer Zeit sicher ihren Nutzen hatte. Doch was ist mit heute? Welche Angst und welche Sorge ist heute noch gerechtfertigt in unseren Blasen, in denen wir leben?
Wie kann es sein, dass in diesen Zeiten jede Angst in existenzbedrohendem Ausmaß über uns kommt?
Unser Leben wird mehr von Angst bestimmt, als wir uns das vielleicht eingestehen wollen oder eher können. Jede Moral, jedes Gesetz erhält sich allein durch die Angst vor dessen Übertretung und der damit einhergehenden Ablehnung, Bestrafung und dergleichen.
Jede unserer Entscheidungen erfordert Mut. Und Mut setzt Angst voraus. Und für wieviele dieser Entscheidungen fehlt uns der Mut, sodass wir sie aufschieben oder anderen überlassen... Angst rechtfertigt unsere Ablehnung ggü. der Verantwortung, d.h. für seine Taten und Entschlüsse selbst die Konsequenzen zu tragen und sich zu behaupten.
Angst ist der Grund für Dinge wie Hass, Abgrenzung, Depression...denn auf ein und derselben Erde wachsen viele Pflanzen, doch auch die schönsten Blumen können dort blühen.
Die Angst ist das Unkraut dieser Erde, denn sie überschattet unser Sein, um uns vor uns selbst zu schützen, zu verhindern, dass wir uns selbst erleben und erfahren, wer und was wir wirklich sind.
Sie ist der Schutzschild unseres Egos um zu bewahren, was und wie wir uns selbst konstruiert haben (auch entgegen unseres tatsächlichen Willens) mit unseren Ansichten, unserem Verhalten anderen gegenüber, unserem Karriereziel, meinetwegen auch mit unseren sexuellen Vorlieben...
Der Leser wird sich jetzt vielleicht fragen, ob hier nicht ein wenig übertrieben wird und das mag vielleicht so sein, doch wer einmal in einer schwierigen Situation steckt, wird sich hieran vielleicht erinnern und da mag es vielleicht nicht mehr so klingen.
Angst ist Prüfstein, dessen Existenzberechtigung in seiner Überwindung liegt , etwas, das uns beunruhigen darf, da es unnachgiebig mit dem Finger auf unsere persönliche Realität zeigt. Sie ist nicht etwas, dass man vermeiden oder verteufeln sollte, denn sie ist die Messlatte unseres Charakters, etwas, dass uns dazu zwingt, sich dem zu stellen , was uns bedrohlich oder unüberwindbar erscheint. An ihr misst sich der Wert unserer Erfahrungen und unsere Bereitschaft, uns selbst anzunehmen.
Wer der Angst folgt, baut auf tönern Füßen das Haus seiner Seele aber wer lernt,
seine Angst zu überwinden, kann wirklich und wahrhaftig sich selbst vertrauen.